„Wir sind diese Saison so richtig gefährlich“

Die Kloten-Dietlikon Jets treffen im NLB-Viertelfinal auf Limmattal. Cheftrainer Sven Engeler setzt auf die Aufstiegsspiele. Und er zählt auf seine Erfahrung aus der Kaserne.

(von Marisa Kuny, Zürcher Unterländer)

Sven Engeler, die Jets haben die Qualifikation mit einem 11:4 gegen Ticino beendet. Ein guter Grund zu feiern?
Eine grosse Party gab es ehrlich gesagt nicht. Aber die Stimmung auf der Carfahrt zurück nach Kloten war definitiv gut. Das letzte Quali-Wochenende lief bei uns unter dem Titel «Pre-Playoff», und ich bin zufrieden mit der Story. Am Samstag beim 7:5 gegen Grünenmatt mussten wir beissen, die Partie war mental eine Herausforderung. Gegen Ticino überzeugten wir tags darauf spielerisch. Wir wollten diesen dritten Tabellenrang unbedingt und haben das mit einer guten Leistung zum Schluss auch geschafft.

Zuletzt gab es fünf Siege in Folge. Es scheint, Ihr Team ist rechtzeitig in Playoff-Form.
Ja, so sehe ich das auch. Wir dürfen dabei allerdings nicht vergessen, dass wir in diesen Partien gegen schlechter klassierte Teams gespielt haben. Das kam uns sicherlich zugute.

Die Jets konnten letzte Woche von einem Ausrutscher Thuns profitieren und sich Schlussrang 3 und damit etwas Wahlfreiheit fürs Playoff sichern. Sie haben nun Aufsteiger Limmattal auf Platz 5 Ticino vorgezogen. Geht es dabei um den Reiseweg, oder steckt mehr dahinter?
Der Reiseweg war für mich Nebensache. Die Tessiner zeigten in dieser Saison zwei Gesichter, einmal spielten sie unglaublich konterstark, dann wieder eher passiv. Das macht sie für uns unberechenbarer als Limmattal. Dieses Team ist zwar sehr kämpferisch unterwegs und konnte beim Aufstieg vergangene Saison viel Erfahrung in entscheidenden Spielen sammeln. Doch am Ende liegen die Limmattaler uns einfach besser. Wir haben sie zweimal geschlagen. Darum steigen wir mit einem sehr positiven Gefühl in diese Best-of-5-Serie.

Wenn Sie die Qualifikation kurz Revue passieren lassen: Was ist Ihr Highlight?
Die erste Hälfte der Qualifikation, in der wir unsere Offensive nochmals verbessern konnten. Wir sind diese Saison so richtig gefährlich.

Das bestätigen die Zahlen: Kein Nationalliga-Team hat mehr getroffen als die Jets mit 170 Toren. Hinzu kommen die stärkste Plus-Minus-Bilanz, das effizienteste Boxplay und das beste Powerplay der Liga. Welcher Fakt gefällt Ihnen besonders?
Das ist eindeutig die Dominanz im Powerplay, vor allem weil wir letzte Saison gerade in Überzahl noch Mühe hatten. Unsere Quote punkto Treffer pro Powerplay lag damals bei 32 Prozent, inzwischen ist unsere Effizienz bei über 50 Prozent.

Würden nur diese Zahlen zählen, wären die Jets Leader. Punktemässig reicht es am Ende aber nur zu Rang 3. Warum?
Weil wir oft deutlich gewinnen, aber Spitzenspiele und Partien, in denen es uns nicht so läuft, knapp verlieren. Wer ganz nach oben will, muss solche Spiele eben trotzdem gewinnen. Wir hatten zu häufig Mühe, einen Vorsprung zu verwalten. Ein schmerzhaftes Beispiel ist das Heimspiel gegen Thun. Wir kassierten in der 57. Minute den Ausgleich und eine einzige Sekunde vor Schluss doch tatsächlich noch das 6:7. Dass wir im Jubel und Trubel ab und zu den Fokus verlieren, hat sicher auch damit zu tun, dass wir eines der jüngsten Teams der Liga stellen.

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Spielplan Playoff-Viertelfinals vs. Limmattal (best-of-5):
Spiel 1: Sa. 17.02.24, 16.00 Uhr, Stighag Kloten
Spiel 2: So. 18.02.24, 19:30 Uhr, Burkersmatt Widen
Spiel 3: So. 25.02.24, 18:00 Uhr, Stighag Kloten
evtl. Spiel 4: Sa. 02.03.24: 18:00 Uhr, Zentrumshalle Urdorf
evtl. Spiel 5: So. 03.03.24: 19:00 Uhr, Stighag Kloten