Der umkämpfte NLB-Spitzenkampf geht knapp an Basel (Bild: Andreas Suter).

Jets sind noch nicht ganz reif für die Spitze

Die Kloten-Dietlikon Jets schliessen das Jahr mit zwei Niederlagen ab. Erst lassen sie sich vom NLB-Schlusslicht auskontern, dann reicht es trotz Leistungssteigerung zu Hause gegen Leader Basel nicht ganz.

(von Damian Keller, Zürcher Unterländer)
Als die Basler am Sonntagabend in der Sporthalle Stighag bereits das Auslaufen beendet hatten und im Mittelkreis sitzend den 5:1-Sieg Revue passieren liessen, öffnete sich auch die Kabinentür der Kloten-Dietlikon Jets. Krisensitzung nach der zweiten Niederlage des Wochenendes, der vierten in Folge? «Bei uns wird nach Spielen immer viel geredet», winkt Captain Jürg Graf schmunzelnd ab, um dann jedoch einzuräumen: «Die 5:7-Niederlage gegen Sarganserland sorgte schon für Gesprächsbedarf im Hinblick auf das kommende Jahr.» Beim Tabellenletzten hatten sich die Jets am Samstag eiskalt auskontern lassen, produzierten in der Offensive viel zu viele Fehler. Drei budgetierte Punkte waren weg. Entsprechend war vor dem Besuch des Tabellenführers Basel Regio eine starke Reaktion gefragt – und die kam auch.

Im ersten Drittel boten sich die beiden Teams einen offenen Schlagabtausch, wobei die grössten Chancen jeweils durch gegnerische Fehler zustande kamen. So profitierten die Gäste in der 10. Minute von einem Fehlpass Patrick Kapps und gingen in Führung, drei Minuten später schloss Fredrik Linde auf der Gegenseite einen Konter zum Ausgleich ab. Dass im Startdrittel ausser Otto Blomqvists 1:2 keine weiteren Treffer mehr fielen, war einzig den hochklassigen Torhüterleistungen auf beiden Seiten zu verdanken. In der Folge reduzierten beide Mannschaften die Fehlerquote auf ein Minimum, die Trefferquote sank entsprechend ebenfalls auf Null. Es war nun eine von der Taktik geprägten Partie, in der sich die Jets mit dem Aufstiegsaspiranten nicht nur bezüglich Resultat beinahe auf Augenhöhe befanden. Bis zwei Minuten vor Schluss.

Rang 3 lässt sich sehen
Die Uhr tickte gnadenlos herunter, Pascal Beutler verzog einen Abschluss knapp und die Jets taten das, was in dieser Situation zu tun ist – sie bezogen zwei Minuten vor dem Ende ihr Timeout und ersetzten Simon Bergström durch einen sechsten Feldspieler. Nun zeigte sich, dass der Leader im Spiel mit Ball den Unterländern noch einiges voraus hat. 33 Sekunden nach der Auszeit traf Nationalspieler Patrick Mendelin zum 1:3 ins leere Tor. 21 Sekunden danach schloss der Tscheche Josef Pluhar einen gradlinigen Konter ab und weitere zehn Sekunden später traf auch noch der Finne Hiski Kosunen aus grosser Distanz ins verwaiste Gehäuse.
Das 1:5 war letztlich ein überhartes Verdikt für einen über weite Strecken konzentrierten Auftritt der Jets. «Auf die Reaktion nach der Niederlage in Sargans können wir stolz sein. Und vor der Saison hätten wir sicher alle unterschrieben, wenn uns jemand angeboten hätte, an Weihnachten auf Rang 3 zu stehen», trägt Jürg Graf die Niederlage sowie die Tatsache, dass der Spitzenplatz der Liga nun acht Punkte entfernt ist, mit Fassung. «Durch den guten Start und die insgesamt gute Vorrunde sind wir nicht in jedem Spiel zum Siegen verdammt, um die Playoffs zu erreichen – so können wir von jetzt an den Details arbeiten, um dann bereit zu sein, wenn es im Frühling zählt», so Graf. Defensiv sind die im Sommer neu zusammengewürfelten Jets tatsächlich bereits zu einem Spitzenteam gereift, wenn sie nicht gerade wie in Sargans einen kollektiven Aussetzer erleiden. Im Spiel nach vorne besteht allerdings noch Luft nach oben.